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Produktionstagebuch #6: In den Werkstätten

Für die Juliausgabe des Produktionstagebuch zu „Anybody Home“ am Jungen Schauspielhaus Hamburg war Nelly in den Werkstätten. Für das Bühnenbild ist ein ganzes Haus entstanden. In der Fotostrecke gibt Nelly Einblicke.

Foto oben: Nelly Schubert
Beitrag von: am 21.07.2025

Seit Mitte Mai wird das Bühnenbild von „Anybody Home“, entworfen von Ausstattungsleiterin Katrin Plötzky, in den Werkstätten des Deutschen Schauspielhauses gebaut. Zur Werkstattabgabe am 25. März wurden die Zeichnungen vom Konstrukteur vorgestellt und mit allen Beteiligten darüber gesprochen, wie das Haus mit all seinen Einzelheiten gebaut werden soll. Und dann ging es schon los.

ein Modell in der Theaterwerkstatt am Jungen SchauSpielHaus Hamburg

Am 22. Mai war ich das erste Mal mit Katrin in den Werkstätten zu Besuch. Die mittlere Wand vom Obergeschoss war zu diesem Zeitpunkt schon gebaut und auch das Grundgerüst von der Decke war schon fertig.

ein Modell in der Theaterwerkstatt am Jungen SchauSpielHaus Hamburg

Schon vor unserem Besuch hatte die Schlosserei die Unterkonstruktion vom Kamin angefertigt, die in der Tischlerei zum Weiterarbeiten bereitlag. Diese Konstruktion sollte zu Beginn in Auftrag gegeben werden, wurde dann aber doch hausintern gefertigt.

Für unseren Besuch wurden außerdem schon Proben für die Beplankung angefertigt. Die Tischler:innen haben dafür Leisten vorbereitet, auf die die Maler:innen dann eine Textur und Farbe drauf gegeben haben, um eine verbrannte Optik zu erzeugen.

Am 11. Juni konnte man das Haus schon als solches erkennen, auch wenn die Fassade beispielsweise noch nicht mit Holz belegt war. Außerdem wurde es noch mit Seilen gesichert, wir konnten es aber trotzdem schon begehen.

Ansonsten war das Haus schon weitestgehend fertig gebaut. Das Gerüst des Kamins wurde mit Holz ummantelt, die Decke fertiggestellt und das Podest auf dem Boden gebaut.

Zwei Tage später, also am 13. Juni, war die Fassade sogar schon fast fertig – es fehlten nur noch ein paar wenige „verbrannte“ Leisten, damit die Wand genauso aussieht wie im Modell, nur in Originalgröße.

Auch die Gestaltung der Fassaden-Innenseite war fast abgeschlossen…

…es mussten nur noch ein paar Details besprochen werden.

Jetzt wird noch das Innenleben, also die Wände und die Böden, verputzt, die Treppe wird gemalert und noch Einzelheiten verbessert. Kurz bevor das Haus dann auf die Bühne kommt, um darin zu proben, wird es nochmal in den Werkstätten ganz aufgebaut.

 

 

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Nelly Schubert © privat

Ich bin Nelly Schubert, 19, komme aus Dresden und mache in der Spielzeit 24/25 einen Bundesfreiwilligendienst am Jungen SchauSpielHaus in der Ausstattung. Nach dem BFD möchte ich (Bühnen- und) Kostümbild studieren.

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Hier gibt’s weitere Beiträge aus dem Produktionstagebuch:

#5: Die Konzeptionsprobe

#4: Aus der Figurenperspektive (Teil 1) und Aus der Figurenperspektive (Teil 2)

#3: Was hat das Stückthema mit uns zu tun?

#2: Wie geht eine Stückentwicklung? (Teil 1) und Wie geht eine Stückentwicklung? (Teil 2)

#1: Bühnenmodell und Bauprobe